Wort & Wein

Wort & Wein zum Thema „Vergeben und vergessen?“

am 2. Juni in der Abteikirche

Wieder gut gefüllt war die Abteikirche zum modernen Gottesdienst am Sonntag vor Pfingsten. Die Band „Terikto“ mit Thomas Haas, Milena Martirosyan und Benedikt Henn eröffnete den Gottesdienst mit einfühlsamen Klängen zu diesem sensiblen Thema.

Mit einer Begebenheit aus dem „wahren Leben“, erzählt von Ute Härtel, wurde das Thema ganz alltagsnah angegangen. Sie berichtete von einem Vorfall , wo sie nach einem ohnehin schon chaotischen Tag zuhause ihre Einfahrt zugeparkt vorfindet und ihrer Wut offen Luft macht. Oft ärgern wir uns über andere bzw. deren Verhalten, ohne den Grund dafür zu kennen. Als sich herausstellte, dass die Situation aus einem Notfall heraus entstanden ist, verpuffte die Aufregung sofort und wandelte sich in Mitgefühl.

Von Gabi Kemnitzer wurde die Textstelle im Matthäus-Evangelium betrachtet, wo es heißt, wir sollen siebenmal siebzigmal vergeben. Das ist für uns alle eine große Herausforderung. Zu vergeben macht uns aber auch frei und tut sogar unserem Körper gut. Doch nicht immer ist das so einfach. Vergeben braucht seine Zeit -manchmal sogar eine lange, wie Pfarrerin Anna Wolf anhand des Films "Die Hütte" ausführt. Dort macht sich ein Vater auf den Weg, nach dem Mord an seiner kleinen Tochter aus Schmerz und Hass zurück ins Leben zu finden. Er begegnet am Ort des Verbrechens Gott selbst- in Person einer schwarzen Frau, einem jungen als Jesus und einer hübschen Asiatin als Heilige Geistin. So kann  Mac langsam eine Beziehung zu Gott aufbauen und lernt , was das Wesentliche an Religion ist. Und Gott in Person eines alten Indianers lehrt ihn, dass er sich seinem Hass stellen und er Verbebung in sich immer wieder Raum schaffen muss. Nur so wird er frei und findet zum Leben und zur Liebe zurück.

Mit einer „Herz“-Aktion wurde dies ganz praktisch gemacht. Jeder konnte etwas auf das kleine Blatt mit dem aufgedruckten zerbrochenen Herz schreiben. Die Zettel wurden eingesammelt und anschließend vernichtet. So befreit konnten die Teilnehmer noch die Sonne und den Wein im Reitschulhof der Abteikirche genießen und ins Gespräch kommen.