Kinder aus der Vorschulgruppe des städtischen Kindergartens ziehen feierlich den Mittelgang der Abteikirche hinauf, vorweg der Stern, der später inmitten der Nacht erwacht, dann Maria in blauem Samt und Josef mit ehrwürdigem Hut. Die Hirten folgen und dann die lichte Schar der Engel. Maria und Josef setzen sich zum Kinde im Stall, die Hirten legen sich schlafen auf dem Felde. „Nur einer ist wach und hütet die Herde, dass nicht ein Schäfchen verloren werde.“ Staunend hören die Hirten, wie die Engel singen, frohe Botschaft vom Himmel bringen. Ins „Vom Himmel hoch“ der Engel stimmt die ganze Gemeinde mit ein. „Schaut euch nur den Hansel an, ach, der schläft, der kleine Mann. Ja, da klatschen wir mit Macht, bis der Hans am Schluss erwacht, fest auf beiden Beinen steht und mit uns zur Krippe geht. Und im Trippel- Trappel Schritt, gehen auch die Schafe mit.“
Die Hirten ziehen ihren Weg zum Stall, knien vor der Krippe, dann nehmen sie behutsam das Kind heraus, legen es auf eine Decke und wiegen das Kind. Dann machen sie einen Reigentanz um die Krippe, später teilt der Hansel Schellenstäbe aus und die Kinder spielen hell und fein ein Schellenspiel fürs Kindelein. Josef muss die Hirten in ihrem Eifer bremsen, damit es nicht zu viel wird fürs Kind. Und Maria und der Josef sagen „dankeschön, für das Wiegen und das Wärmen, dankeschön“, und das Kindchen lächelt so, dass das Herz wird warm und froh.
Dann hüten die Engel das Gotteskind, stehen mit über dem Kind ausgebreiteten Armen um die Krippe herum. Und alle singen dem Kind ein Schlaflied: „Schlaf mein Kindchen, schlaf ein Schläfchen, Bajuschka Baju, Silbermond und Wolkenschäfchen schaun von oben zu.“
Als schließlich alle schlafen, geht auf der Kanzel der Abteikirche ein Licht an und im Gold des barocken Stuck spiegeln sich 3 goldene Königskronen. Silas und Felix Beger und Felix Hauck haben auch den Stern gesehen und stellen astronomische und theologische Überlegungen zu Ihrem Aufbruch aus dem Morgenland an.