ukrainisch- orthodoxes Osterfest in Amorbach

Die Kirche war voll besetzt und die meisten Gläubigen waren ukrainische Mitchristen. Sie waren mit ihren Speisen gekommen und sind gegangen mit noch mehr Speisen, Oster-broten, Schinken und hunderten Ostereiern, alles gespendet vom Verein „Im Leben helfen“ und von den örtlichen Kaufleuten. Mit einem „Christos vosskress“ begann der Gottesdienst, die Pfarrerin begrüßte die ukrainischen Schwestern und Brüder und erklärte, dass der Gottesdienst als Zeichen der Solidarität mit denen, die ihr Osterfest dieses Jahr immer noch nicht in ihrer Heimat feiern können, vorbereitet worden ist. Sie sagte: „Wir teilen mit Ihnen Ihren Schmerz in den schweren Tagen des Krieges und beten mit Ihnen, dass der Krieg so schnell wie möglich endet.“

In ihrer Ansprache zitierte die Pfarrerin den Osterpsalm. Das Israel der Antike, das „von allen Völkern umgeben war“, so wie es im Psalm heißt, wurde immer wieder von Fremdvölkern angegriffen und besetzt.

Mit diesem 118. Psalm hat sich das Volk Israel, das so von Feinden bedrängt war, getröstet und Mut gemacht. Es heißt im Psalm: „Die Feinde umgeben, ja umringen mich; aber im Namen des HERRN will ich sie abwehren.“ So wie der Dichter dieses Psalmes sich fühlte, geht es heute den Ukrainerinnen und Ukrainern. Bedrängt, besetzt und unrecht behandelt.

Und so wie dieser Psalmbeter „seine Macht, seinen Psalm und sein Heil“ im Herrn sieht in dieser Situation, so dürfen wir heute auch die Not zusammen mit unseren Nachbarn aus der Ukraine vor Gott bringen, und sagen: Gottes Gerechtigkeit mag auch in diesem Angriffskrieg, der gerade Europa erschüttert, den Sieg behalten.

Evgenia Vaselieva, ukrainisches Gemeindemitglied der evangelischen Kirchengemeinde Amorbach, übersetzte die Ansprache und sprach die Gebete auf Ukrainisch. 

Vom Ammersee aus dem Benediktinerkloster St. Ottilien war der Chor OttiliaCappella gekommen, die Chorleiterin und Organistin Barbara Kling hatte orthodoxe liturgische Gesänge einstudiert. Dadurch und auch durch die edle Christusikone, die der 1000 schöne Dinge- Laden ausgeliehen hatte, war die Kirche orthodox verwandelt, nur der Weihrauch fehlte.