ist ein altmodisches Thema für 14- Jährige. Am Ende des Konfitages in Miltenberg, nachmittags gemeinsam mit den Eltern, fand der traditionelle Beichtgottesdienst statt, der früher am Abend vor der Konfirmation gefeiert wurde. Auch wenn das Wort Sünde veraltet ist, die Frage nach Schuld und Verantwortung ist immer aktuell. Und die Beichte kann Hilfe zum Neuanfang sein. Max Frisch schreibt: „Ein Katholik hat die Beichte, um sich von seinem Gewissen zu erholen, eine großartige Einrichtung; er kniet nieder und bricht sein Schweigen, ohne sich den Menschen auszuliefern, und nachher erhebt er sich, tritt wieder seine Rolle unter den Menschen an, erlöst von dem unseligen Verlangen, vom Menschen erkannt zu werden. Ich habe bloß meinen Hund, der schweigt wie ein Priester, und bei den ersten Menschenhäusern streichle ich ihn.“
Doch auch evangelische Christen dürfen beichten, nicht ausgesprochenermaßen werden die Sünden genannt, aber aufgeschrieben wurden sie. An diesem Beichtgottesdienst wurden die Zettel mit den Themen, die einen selbst belasten oder mit denen man für andere eine Last ist, verbrannt und danach wurde feierlich die Vergebung zugesprochen.
Christen haben die Möglichkeit, sich vor Gott zu öffnen und sich klein zu fühlen mit Themen, die sie vor den Mitmenschen nicht gerne aussprechen. Dadurch erfahren sie Erleichterung und Schwung für einen Neuanfang. So wird eine produktive Fehlerkultur im modernen Sinne möglich. Mit Gottes Hilfe wird ein Fehler nicht als Scheitern sondern als Lernmöglichkeit erlebt. Auch ist es ist keine Ehrensache, recht zu haben, sondern es kann nach Jesu Vorbild durchaus Ehrensache sein, den Kürzeren zu ziehen. MSPlm